SCHALKSBURG

Die Schalksburg ist ein westlicher Ausläufer der Burgfelder Berginsel in 911m Höhe. Es ist ein dreieckiger Felsklotz, der über einen schmalen Felsgrat von Burgfelden aus erreicht werden kann. Keltische Funde lassen den Schluss zu, dass sie schon seit ca.1500 v.Ch. besiedelt war. In späterer Zeit diente sie wahrscheinlich als Fliehburg eines Burgfelder fränkischen Herrengeschlechtes. Im 11.Jahrhundert wurde dann eine Burg errichtet und war Sitz der Grafen des Scherragaues. Ob die Zollern aus diesem Geschlecht und von dieser Burg abstammen, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit nachweisen. Erstmals urkundlich genannt wird sie 1226 als Shalchispurch, bewohnt von hohenbergischen Dienstmannen; 1252 als Salkesburch. Es waren zwei Burgen; Im Süden Richtung Laufen die Grafenburg und westlich Richtung Balingen die Vogtsburg. Beide waren umgeben mit einer Aussenmauer und konnten über zwei Zugbrücken erreicht werden, vorbei am grossen Bergfried, der heute als Aussichtsturm des Schwäbischen Albverein dient. Von der Vogtsburg hat sich noch ein Teilstück des Eisenbartturmes erhalten.

Die Herrschaft trennte sich im 13.Jahrhundert in eine Zollern-Schalksburglinie und eine Zollern-Hechingerlinie. 1403 verkauft der letzte Schalksburger Graf Friedrich (genannt der Mülli, da er auch Besitzungen in Mühlheim an der Donau hatte) seine ansehnliche Herrschaft an seinen württembergischen Onkel Graf Eberhard der Milde um 28000 Rheinische Gulden. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Schalksburg von Württemberg mehrfach verpfändet. Durch ihre geografisch günstige Lage war sie praktisch uneinnehmbar und wurde nur einmal zerstört bei einer Verpfändung durch Württemberg selber.
Eberhard hatte bestimmt, dass immer 100 Mann Besatzung auf der Burg sein müssen. Bei den Verpfändungen wurde die Burg, trotz anderweitigen Abmachungen, heruntergewirtschaftet und so standen bei einer Bestandsaufnahme 1640 nur noch 5 intakte Gebäude. Württemberg gab in der Folgezeit die Burg auf und so diente sie Balingen und Burgfelden als Holzlieferant und Steinbruch.

 

Ob das Gundeloch bei der Grafenburg tatsächlich ein Fluchtgang ins Hofgut Wannental war, ist wegen der grossen Entfernung äusserst zweifelhaft. Am nördlichen Abhang ist jedoch noch ein Höhlengang zu sehen, der wahrscheinlich zum Bergfried führte, der aber nach ca. 15m verschüttet ist.

 

 

Die ungefähr noch 8m hohe, mit Bäumen bewachsene Ruine des Bergfrieds wurde 1957-59 von der staatlichen Forstverwaltung Balingen und dem Schwäbischen Albverein zu einem 14,5m hohen Aussichtsturm ausgebaut. Dazu forderte man 2 Mal amerikanische Hubschrauber an, die in einer Übung das Baumaterial zur Schalksburg transportierten. Die vielen Schaulustigen durften dabei mitfliegen.